WZL nimmt nach Hallenbrand Ersatzfläche am Rotter Bruch in Betrieb

06.03.2017

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Nachdem die große WZL-Versuchshalle am 5. Februar 2016 vollständig abgebrannt ist, nimmt das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen nun auch offiziell seine neuen Ersatzflächen am Rotter Bruch in Betrieb.

  Seitenansicht der gelben Halle am Rotter Bruch Urheberrecht: © WZL/Winandy

Das WZL-Direktorium, vertreten durch Professor Günther Schuh, Professor Fritz Klocke, Professor Robert Schmitt und Professor Christian Brecher, zeigte sich kurz nach dem Brand äußerst dankbar über die vielen Hilfsangebote. Seitens der RWTH Aachen als auch von vielen Industrie- und Forschungspartnern aus aller Welt wurden zeitnah Ersatz(leih)maschinen, Mess- und Laborausstattungen und Nutzflächen angeboten um die Arbeitsfähigkeit am WZL wieder aufzubauen. Um die notwendige enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Forschergruppen am WZL und den zentralen Werkstätten im Hause zu gewährleisten, entschied sich das Direktorium für sechs Standorte mit insgesamt 3.700 Quadratmeter in unmittelbarer Nähe zu den noch vorhandenen WZL-Gebäuden.

Weitere Ersatzflächen in Betrieb


Nach dem Motto „Jetzt erst recht“ konnten zügig Forschungstätigkeiten zu benachbarten Einrichtungen verlagert und zum Teil die Kooperation mit Industrieunternehmen noch intensiviert werden. Im Cluster Produktionstechnik auf dem RWTH Aachen Campus wurden insgesamt 1200 Quadratmeter durch die WBA - Werkzeugbau Akademie, die e.GO Mobile AG und durch das Aachener Zentrum für Leichtbau AZL zur Verfügung gestellt und von der RWTH für das WZL angemietet. Die Forschungsarbeiten im Bereich Zerspantechnologie an Fräszentren, sowie an Drehzentren, die Schleif- und Umform- sowie Verzahnungstechnologie wurden entsprechend des Bedarfs verlagert.

Weitere 100 Quadratmeter wurden am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT für den Bereich Feinmessraum sowie die Erodiertechnologie zur Verfügung gestellt. Am Standort Bogenhalle werden derzeit 790 Quadratmeter Hallenfläche für den Bereich Montage und Robotik genutzt.

Auf einer Gesamtfläche von 1.600 Quadratmetern - verteilt auf zwei Hallen mit je 1.090 Quadratmetern sowie 510 Quadratmetern – werden künftig die Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls Technologie der Fertigungsverfahren unter Leitung von Professor Fritz Klocke am Rotter Bruch angesiedelt sein. Dieser Lehrstuhl mit seinen Forschungsbereichen war am stärksten durch den Brand betroffen. „Die Konzentration von Forschungsarbeiten am Standort Rotter Bruch reduzieren unsere derzeitigen Logistik- und Abstimmungsaufwände enorm“ so Klocke bei der Vorstellung der Ersatzfläche. Die Bereiche Zerspantechnologie, Schleifen und Umformen sowie die Mechanische Werkstatt und der Ausbildungsbetrieb des Werkzeugmaschinenlabors haben hier Ihren Betrieb aufgenommen.

  Blick in die Maschinenhalle auf Maschinen Urheberrecht: © WZL/Winandy Die Halle am Rotter Bruch

Wiederbeschaffung der Maschinen seit Mai 2016


Bereits im Mai 2016 konnten einzelne Teile des Maschinenparks im Rahmen von Gebrauchtmaschinenankäufen der RWTH wiederbeschafft werden. Da neben den Werkzeugmaschinen auch Werkzeuge, Betriebsmittel sowie Betriebsausstattungen wie beispielsweise Werkbänke, -tische, Regale und Spänecontainer in die Ersatzflächen eingebracht werden mussten, stand das Institut insgesamt vor einer großen Herausforderung.

Weiterhin wurden dem Werkzeugmaschinenlabor von weltweit führenden Werkzeugmaschinenbauunternehmen und Geräteherstellern weitere Leihmaschinen zur Verfügung gestellt. U.a. umfasst das Portfolio Verzahnungsmaschinen, 3- und 5-Achs Bearbeitungszentren, Schleifmaschinen, Erodiermaschinen, Messeinrichtungen sowie Verzahnungsmessmaschinen.

Fokus auf Zerspantechnologie


Im Rotter Bruch liegt der Fokus hauptsächlich im Bereich der Grundlagenforschung zur Zerspantechnologie sowie in der mechanischen Fertigung von Versuchskomponenten für öffentlich geförderte und bilaterale Forschungsprojekte. Zwei Meister „Industriemetall“ sowie sechs Gesellen „Industriemechaniker - Feingerätebau“ werden von zwölf Auszubildenden unterstützt und arbeiten dauerhaft am neuen Ersatzstandort Rotter Bruch in der mechanischen Werkstatt sowie im Lehrbetrieb. Für das kommende Ausbildungsjahr 2017 sind weitere vier Auszubildende fest eingeplant.

„Zum Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium am 18. und 19. Mai 2017 wird die volle Arbeitsfähigkeit vorhanden sein.“

Prof. Dr. Fritz Klocke

Bei der Institutsbesichtigung werden sich die Teilnehmer und Besucher des Kolloquiums persönlich davon überzeugen können.