3F – Fahrerlose und fehlertolerante Fahrzeugsysteme

Steckbrief

Eckdaten

Laufzeit:
01.04.2017 bis 30.04.2020
Organisationseinheit:
Lehrstuhl für Produktionssystematik, Fabrikplanung
Fördergeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWi
Status:
Abgeschlossen

Forschungspartner

    • Robert Bosch GmbH
    • FZI Forschungszentrum Informatik
    • RA Consulting GmbH
    • Streetscooter GmbH
    • Finepower GmbH
 

Die Entwicklung fahrerloser Shuttle-Busse mit geringer Geschwindigkeit markiert den nächsten Schritt auf dem Weg zum autonomen Fahren. Voraussetzung für die Marktreife solcher Fahrzeuge sind fehlertolerante Komponenten und deren reibungsloses Zusammenspiel. Daran arbeitet das Verbundprojekt 3F.

Kein Lenkrad, kein Bremspedal, kein klassisches Armaturenbrett: Fahrerlose Shuttle-Busse für den Personen- und Gütertransport sind heute bereits in ersten deutschen Städten auf Teststrecken unterwegs. Vor allem mit Blick auf nachhaltige Fahrzeugkonzepte besitzen sie erhebliches Zukunftspotenzial: Auf festgelegten Routen etwa von einer Straßenbahnhaltestelle zum Messegelände unterwegs, können fahrerlose Shuttle-Busse bestehende Lücken im öffentlichen Nahverkehr schließen. Gerade in ländlichen und abgelegenen Regionen, die ein Regelbetrieb nicht wirtschaftlich abdecken kann, erweitern sie das Mobilitätsangebot. In naher Zukunft könnten sich die Shuttle-Busse auch über Industrie- oder Flughafengelände bewegen oder durch Freizeitparks pendeln. Mit einem umweltfreundlichen Elektroantrieb ausgestattet, vermindern sie zugleich die Belastung mit Feinstaub- und CO2-Emissionen.

„Shuttle-Busse, die fahrerlos unterwegs sind, müssen völlig anderen Ansprüchen genügen als automatisierte Fahrzeugsysteme, bei denen in letzter Instanz immer noch ein Fahrer eingreifen kann“, sagt Dr. Steffen Knoop, Projektkoordinator und Projektleiter in der Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH. Durch den Einsatz auf „bekanntem“ Terrain, d.h. auf vorprogrammierten Strecken lassen sich die Sicherheits- und Leistungsanforderungen zwar bis zu einem gewissen Grad reduzieren. Doch was, wenn bei einem Personentransport mit 25 km/h die Energieversorgung für die Lenkung oder eine Kamera ausfällt? Dann ist kein Fahrer unmittelbar zur Stelle, der die Fahraufgabe übernimmt und der Shuttle-Bus muss den sicheren Zustand selbst gewährleisten. In einer solchen Situation müssen die eingesetzten Systeme so fehlertolerant und widerstandsfähig sein, dass die Sicherheit der Passagiere sowie anderer Verkehrsteilnehmer in jedem Fall gewährleistet ist. Wie die entsprechenden Fahrzeugkomponenten angesichts solcher Herausforderungen beschaffen sein müssen – dieser Fragestellung geht das Projekt 3F seit dem Startschuss im April 2017 nach.